Innenohrdiagnostik mittels Zeitbereichsanalyse distorsionsproduktotoakustischer Emissionen

Von Dennis Zelle

 

TUDpress 2020, 260 S.

 

Schwerhörigkeit ist für betroffene Patienten aller Altersgruppen mit deutlichen Beeinträchtigungen verbunden. Besondere Bedeutung hat die Schallempfindungsschwerhörigkeit, die oftmals aus einer Funktionsstörung des Innenohres hervorgeht. Eine erfolgreiche Rehabilitation erfordert daher eine genaue Innenohrdiagnostik.

Die Analyse von Distorsionsprodukt-otoakustischen Emissionen (DPOAE), die als Nebenprodukt der nichtlinearen Schallverarbeitung in der Hörschnecke entstehen und vom Innenohr als Schall in den Gehörgang emittiert werden, ermöglicht eine objektive Quantifizierung von Innenohrfunktionsstörungen. Die bisher etablierte Spektralanalyse von DPOAE bietet jedoch aufgrund von Welleninterferenz zwischen mehreren Signalkomponenten nur eine unzureichende diagnostische Genauigkeit.

 

Die vorliegende Arbeit betrachtet die Erfassung und Auswertung von DPOAE im Zeitbereich aus experimenteller und theoretischer Perspektive. Nach einer Einführung in die Entstehungsmechanismen von otoakustischen Emissionen

wird die Zeitbereichsanalyse von DPOAE vorgestellt, die die Extraktion von diagnostisch relevanten Signalanteilen ermöglicht.

Mithilfe eines hydrodynamischen Modells der menschlichen Hörschnecke werden Innenohrschädigungen und deren

Auswirkungen auf DPOAE-Zeitsignale numerisch simuliert und mit am menschlichen Ohr gemessenen DPOAE verglichen. Die DPOAE-Zeitbereichsanalyse ermöglicht eine Quantifizierung von Funktionsstörungen des cochleären Verstärkers mit hoher Genauigkeit. Darüber hinaus steht der Hörforschung mit dem entwickelten Cochlea-Modell ein Werkzeug für die Simulation von otoakustischen Emissionen im Zeitbereich zur Verfügung.

  

ISBN: 978-3-95908-200-6

29,80 €

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